Ein junger Wanderbursche reiste im Jahr 1792 von Österreich durch Italien bis Neapel, um von dort bald wieder nach Wien zurückzukehren. Auf der Reise ging ihm das Geld aus. Zuletzt war er bettelarm. Wer hätte gedacht, dass dieser Wanderbursche im Laufe von wenigen Jahren einer der damals wohlhabendsten und einflussreichsten Kirchenfürsten der Habsburger-Monarchie werden sollte? Es handelt sich um Johann Ladislaus Pyrker.

Er wirkte einige Jahre als Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld. Danach wurde er Bischof von Zips (Slowakei) und gründete dort die erste Lehrerbildungsanstalt der Habsburger-Monarchie. Er war der einzige Patriarch von Venedig in der langen Reihe der Patriarchen von Venedig, der Deutsch zur Muttersprache hatte. Als Erzbischof von Erlau (Ungarn) ließ er die Kathedrale von Erlau errichten. Er war ein Mitbegründer des Kurortes Bad Hofgastein und Mitbegründer der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er war ein großzügiger Mäzen und hatte zu vielen berühmten Zeitgenossen seiner Zeit eine freundschaftliche Beziehung: zu Papst Pius VII., Kaiser Franz von Österreich, Erzherzog Johann, Erzherzog Karl, Kaiserin Marie Louise, Herzog Napoleon von Reichstadt, Franz Grillparzer, Franz Schubert, Joseph Danhauser, Caroline Pichler, Alexander von Humboldt und anderen. Er bewegte vieles und schrieb davon als Zeitzeuge in seiner Autobiographie. Dieses Büchlein erzählt, ausgehend von seiner Autobiographie, in Form von hundert Anekdoten viele Abenteuer und Erfahrungen aus seinem Leben.

Der Autor Pius Martin Maurer ist seit 2019 Abt des Zisterzienserstiftes Lilienfeld. Er verfasste dieses Büchlein 2022 anlässlich des 250. Geburtstages und des 175. Todestages von Johann Ladislaus Pyrker.

Die Illustrationen stammen von Maria Gröbl. Sie sollen helfen, sich manche Momente aus dem Leben von Johann Ladislaus Pyrker besser vorzustellen.